Freitag, 29. August 2014

28./29. August: Ruhetag und Verarbeiten

Ich bin müde. Physisch, aber auch psychisch. Die letzten zwei Wochen waren doch mehr Hetzerei und Fahrerei als ich es eigentlich geplant hatte. Vorallem der vergessene Ausweis liess mich zu zügig durch Schweden nach Finnland ziehen.

Dann war ich plötzlich schon recht nahe an der russischen Grenze. Fast hätte ich mich dazu entschieden nicht nach Russland zu fahren. Zu sehr war ich durch diverse Berichte aus den Medien eingeschüchtert. Grenzkontrollen, Polizeikontrollen, dubiose Gestalten. Muss ich mir das wirklich antun!?

Den Ausschlag dafür gaben dann die Zusagen für eine Unterkunft. Und Russland war ein Erlebnis! Ich bin tief beeindruckt von diesem Land, der Hässlichkeit der Industriebauten, der Schönheit der Natur, dem immer noch vorhandenen Hauch der Sovietunion im Form der Militärstützpunkte und teils noch Autos aus dieser Zeit, der unerwarteten Herzlichkeit der Menschen und der Faszination der Stadt Murmansk.

Bei unserem Stadtrundgang fragte ich Svetlana wie sie die Zeit der Sovietunion empfunden habe. Es sei ein wunderschönes Leben gewesen. Jeder habe jedem geholfen, teils sogar bevor man überhaupt gefragt habe. Jeder sei stolz auf sein Land gewesen. Heute sehe sie diesen Stolz vorallem bei der Jugend überhaupt nicht mehr. Diese Worte haben mich berührt. War der Kommunismus wirklich so schlecht wie es die westlichen Staaten und Medien uns weismachen wollten? Schon in der ehemaligen DDR habe ich unzählige Menschen getroffen, welche gerne wieder den Zustand vor 1989 zurück hätten.

Wenn ich die teils doch prächtigen Bauten in Murmansk sehe, welche alle in der Zeit der Sovietunion entstanden sind und nach 1989 dann allmählich zerfallen sind, frage ich mich schon, welches System für den einfachen Bürger besser ist, Kommunismus oder der westliche Kapitalismus?

Natürlich ist vieles jetzt einfacher, wie mir Olga erzählt. Jetzt kann sie in den Laden gehen und bekommt einfach alles. Früher waren die Gestelle meist leer.

Welches System ich da bevorzugen würde? Ich weiss nicht wirklich. Auf jeden Fall sprüht für mich Russland und vorallem die sovietische Vergangenheit eine ungemeine Faszination aus, und hat dies wohl auf irgendeine Weise immer schon getan. Wenn ich nur schon an die Nationalhymne der Sovietunion zurückdenke bekomme ich Hühnerhaut...


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Donnerstag, 28. August 2014

27. August: До свидания MYPMAHCK! Auf Wiedersehen, Murmansk!

Heute reise ich auch schon wieder aus Murmansk ab. Es hat mir sehr gut gefallen, welch Wunder bei der Gastgeberin. Danke Olga!

Mein Motorrad steht auch noch komplett vor dem Haus. Ich habe sogar einen unverschlossenen Koffer drauf gelassen. Also auch das ein weiteres Märchen über Russland.

Als wir uns verabschieden, kommt noch ein junger Russe hinzu, der mich interessiert fragt, woher ich komme, wohin es weitergeht, was das für ein Motorrad sei, wie alt es ist usw. Er kann es fast nicht glauben, dass meine Super Tenere schon 23 Jahre alt ist. Diese kurze Begegnung zum Abschluss meiner kurzen Zeit in Murmansk spiegelt meinen Eindruck von Russland, im speziellen natürlich Murmansk, wie ich es gesehen habe wieder. Es sind sehr freundlich, interessierte Leute. Ganz das Gegenteil von dem was unser Vorurteil in Europa gegenüber Russen ist. Ich kann ohne wenn und aber sagen: dieser kurze Ausflug nach Russland war das absolute Highlight meiner Reise und wird nur noch schwer zu überbieten sein.

Mit einem weinenden Auge fahre ich aus der Stadt. Eines ist für mich klar: das wird nicht mein letzter Besuch in Russland gewesen sein! Hoffentlich finde ich irgendwann auch den Weg nach Murmansk nochmals.

Da es wieder regnet und die Strecke Richtung Süden eine einzige Autobahn ist, entschliesse ich mich zurück nach Ivalo in Finnland zu fahren. Von Murmansk muss ich dazu etwa 200 Kilometer durch eine fast menschenfreie Wildnis zurücklegen.
Es ist wunderschön wieder diese Weite zu spüren, wie ich es vor zwei Jahren schon auf der Canol Road North erfahren habe. Im Gegensatz zu der Strasse im Yukon ist dies hier eine Hauptstrasse. Der Zustand ist aber manchmal sehr schlecht. Riesige Schlaglöcher tun sich auf, und ich schaffe es einige Male nicht rechtzeitig auszuweichen. Nur keinen Platten! Das wäre jetzt so ziemlich das letzte was ich brauchen kann.

Durch die x-verschiedenen Zeiten die ich in den letzten zwei Tagen gehabt habe, bin ich immer noch ganz durcheinander. Doch ich gewinne beim Grenzübertritt nach Finnland wieder eine Stunde zurück.
Vor der Ausreise fülle ich natürlich nochmals meinen Tank, soviel wie nur reingeht. Der Preis für den Liter Benzin beträgt nur ca. 1 Franken. In Murmansk waren es sogar ca. 90 Rappen.

Die Ausreise aus Russland ist wieder sehr einfach und problemlos. Natürlich muss ich wieder alle Koffer öffnen, doch mehr als ein Alibi-Blick in mein Gepäck machen sie nicht.

Die Zöllnerin am finnischen Zoll fragt mich nach der grünen Versicherungskarte. Die hab ich jetzt ja. Sie sieht dann sofort, dass Russland durchgestrichen war und spricht mich darauf an, ob ich das gewusst hätte. Ich lache nur...

Finnland begrüsst mich wieder wie ich es verlassen habe - es schüttet in Strömen.

Ich fahre wieder nach Inari wo ich wieder meine Hütte von letztem Mal nehmen will. Etwas sagt mir aber dass ich den Campingplatz gleich daneben probieren soll. Hier bekomme ich eine schöne, grosse Hütte zum gleichen Preis. Ich werde wohl morgen einen Ruhetag einlegen.
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Mittwoch, 27. August 2014

26. August: Russland, ich komme!

Jetzt oder nie! Ich habe drei Zusagen für Couchsurfing erhalten. So ist mal meine Unterkunft gesichert und ich bekomme aus erster Hand Informationen zur Stadt.

Zuerst aber immer noch die Ungewissheit: komme ich überhaupt über den Zoll?

Russische Grenze: absteigen, Zettel nehmen, weiterfahren, Zettel ausfüllen, Pass in Ordnung, Waren zu verzollen?, Zettel ausfüllen (in Deutsch!), alles auspacken und zeigen. Fertig! Ich bin in Russland! War doch gar nicht so schwer.

Die Strasse ist auch prächtig. Und davor warnen alle?

Vor Nikel wird die Strasse dann doch schlechter. Ich beschliesse ins Dorf reinzufahren. Dorf ist etwas untertrieben, stelle ich für mich fest. Viele heruntergekommene Plattenbauten säumen die Hauptstrasse wie in einer Westernstadt. Dann kommt das zum Vorschein wovon die Stadt lebt, wieso sie überhaupt existiert: Nickelabbau. Ein riesiges Industrieareal liegt unterhalb der Strasse. Überall ist die Erde umgewühlt worden. Es raucht überall aus unzähligen Schlotten. Alles ist sehr dreckig. Richtiger Bergbau. Der Ort ist so immens hässlich, dass er schon fast wieder schön ist. Neben dem Visuellen kommt auch noch der Geschmack hinzu der mich noch viele Kilometer begleitet.

Irgendwann ist dann von diesem Eingriff in die Natur nichts mehr zu sehen und die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Wilder, ursprünglicher, unberührter als in Schweden, Finnland und vorallem Norwegen. Es ist teils fast unbeschreiblich schön. Ich bin froh, bin ich das Wagnis eingegangen.

Neben der tollen Natur taucht auch immer wiedermal eine verlotterte Militärkaserne auf. Diese sind nicht etwa verlassen, sondern voll besetzt. Ich kann nur erahnen was für Zustände da drin herrschen. Schweizer Militär ist sicher ein Luxushotel dagegen...

Und irgendwann liegt sie dann vor mir - die Kola Bay, mit den beiden nahe beieinander liegenden Städten Kola und MURMANSK! Das ist mein eigentliches Ziel der Reise gewesen. Und jetzt liegt sie vor mir, am gegenüberliegenden Ufer. Sie ist riesig! Mehr als 300000 Einwohner. Und da soll ich jetzt hinein?!

Zum Glück habe ich eine Adresse wo ich hin kann. Sonst hätte ich wohl wieder kehrt gemacht. Olga wird mir für eine Nacht eine Unterkunft bieten. Couchsurfing sei dank.

Doch erst muss ich mal dahin kommen... Mein GPS kennt nur Murmansk als Stadt, aber keine Strassen. Zum Glück habe ich mir doch noch ein Smartphone gekauft. Die Navigation führt mich auf direktem Weg mitten in den Moloch. Zuerst gehts durch ein Industriegebiet. Viele Marktstände, Chaos, Autos, Hafenverkehr. Einfach der absolute Wahnsinn. Dann geht es rechts weg im die Stadt rein. Verkehr von allen Seiten. Nach welchen Verkehrsregeln die hier fahren? Keine Ahnung. Und ich hab nicht mal eine Versicherung für Russland...

Ohne grosse Probleme erreiche ich dann die besagte Adresse. Doch wo ist da ein Eingang? Ich erkenne nichts. Ich schreibe Olga nochmals ein SMS, ob ich da wirklich richtig bin. Ja, sie komme runter. Jetzt begreife ich auch die Zahlentastatur an der Eingangstür. Das ist die Klingel. Man gibt die Wohnungsnummer ein. Andere Länder, andere Sitten.

Das Treppenhaus lässt schlimmes erahnen. Dunkel und ein Mief von Feuchtigkeit. Olgas Wohnung ist dann aber sehr schön. Klein, aber gepflegt. Ich bekomme sogar direkt etwas zu Essen. Teigwaren, Fleisch und Pilze. Vor zwei Tagen gepflückt. Wunderbar.

Olga ist Lehrerin für Kunst und Zeichnen. Sie hat auch schon ein Stadtbesichtigung zusammen mit einer Freundin von ihr, welche Englischlehrerin ist, organisiert.

Wir fahren mit dem Stadtbus durch die halbe Stadt, bis wir ganz oben angelangt sind. Der Bus kostet übrigens 19 Rubel, etwa 50 Rappen.

Von Oben laufen wir nach unten. Vorbei an unzähligen Denkmälern, einer Kirche, durch einen sehr schönen Park, zum alles übertrohnenden Denkmal "Aluscha". Ein 34 Meter hohes Ungetüm aus Beton. Er schaut nach Westen, gegen Norwegen und soll vor dem Feind (Hitler) warnen. Von da oben hat man auch eine tolle Aussicht auf die Stadt. Die hat schon was. Ich bin ja bekanntlich nicht so der Stadtfreak, aber dieses hässliche, industrielle Hafenareal, übertrohnt von der zwar jungen, aber doch geschichtsträchtigen Stadt hat einfach etwas faszinierendes. Und dann liegt auch irgendwie noch ein Hauch Sovietunion über dem Ganzen.

Von der U-Boot Flotte ist natürlich nichts zu sehen. Diese ist weit nördlich gelegen und streng geheim. Dafür liegen zwei Atomeisbrecher im Hafen.

Inzwischen ist Svetlanas Sohn und ein Kollege von ihm dazugestossen. Es geht mit dem Auto weiter. Jetzt erlebe ich sogar noch den Russischen Verkehrswahnsinn aus einem Lada. Ein Erlebnis für sich...

Den Abend verbringen wir zuhause bei Olga. Ich erfahre viel über Murmansk, Russland und es wird ein lustiger Abend. Hätte ich soviel in so kurzer Zeit gesehen wenn ich ins beste Hotel der Stadt, dem Arktika, eingezogen wäre? Wohl kaum!




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Dienstag, 26. August 2014

25. August: Russland, ja oder nein?

Gestern Abend habe ich mir lange überlegt, ob ich wirklich nach Russland fahren soll. Das Wetter wird wieder schlechter, nachdem ich jetzt wieder zwei gute Tage hatte. Dann habe ich doch etwas Respekt, um nicht zu sagen Angst, vor dem ganzen Grenzprozedere und den Polizeikontrollen, welche unterwegs anscheinend immer wieder gemacht werden. Ich fahre mal los Richtung Kirkenes. Da kann ich ja dann immer noch entscheiden...

Am Morgen als ich abfahre in Inari ist wieder mal Regen angesagt.

Vor dem Dorfladen treffe ich auf einen Schweizer. Er sei schon einen Monat auf dem See unterwegs gewesen. Sicher auch schön. Schöner als im Regen Motorrad fahren...

Kurzentschlossen schalte ich einen Besuch im Samen Museum ein. Zur Abwechslung mal etwas Kultur. Soviele Schweizer habe lange nicht mehr gesehen und gehört. Scheint hier irgendwo ein Nest zu haben...

Die Fahrt nach Kirkenes in Norwegen fängt dann gut an. Norwegen empfängt mich dann aber mit superschlechtem Wetter. Kirkenes erweist sich als die wohl hässlichste Stadt die ich bisher auf meiner Reise gesehen habe. Unterkunft finde ich auch keine. Ich fahre Richtung Grenze weiter in der Hoffnung da etwas zu finden. Ich finde dann ein Zimmer, allerdings zu einem sehr stolzen Preis... Norwegen wird mir wohl nie sehr ans Herz wachsen falls das so weiter geht. Die Leute sind sehr komisch, um es mal diplomatisch auszudrücken.

Dafür ist mein Entschluss jetzt klar: es kann nur besser werden. Auf nach Russland!!!

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Sonntag, 24. August 2014

24. August: Das magische Wort: Inari See

Morgens esse ich noch mit Pertti und fahre dann weiter in den Norden. Inari soll heute mein Ziel sein.

Pertti meinte ich soll nicht bei Levi die kürzeste Strasse nehmen, da diese nicht durchgehend geteert sei. Genau solche Strassen suche ich doch!

Diese Strasse zeigt sich dann als einer der schönsten Abschnitte welchen ich bisher auf dieser Reise gefahren bin.

Es hat wenig Verkehr, wenn auch immer noch genug. Die Bäume verfärben langsam ihr Blätterkleid. Ich bin im Norden angekommen. Was mir auffällt, ist dass die Vegetation hier bis in höhere Breitengrade noch sehr ausgeprägt ist. Im Yukon war oberhalb des Polarkreises nicht mehr viel ausser Büsche und Flechten zu sehen. Hier bin ich schon seit gestern über dem Polarkreis und es hat hier in Inari immer noch hohe Bäume.

Jetzt muss ich mich entscheiden wo, wie und ob ich überhaupt nach Russland einreisen soll. Das Wetter soll nicht wirklich gut sein und andererseits ist es momentan am Nordkapp und in Nordskandinavien sehr schön. Mal schauen...


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23. August: Wiedersehen in Akaslompolo

Heute morgen treffe ich also auf ein paar neue Gesichter. Schorsch und Anja. Wir essen noch zusammen Zmorget und unterhalten uns sehr gut. Gehen Mittag muss ich dann einfach aufbrechen. Ich will nach Norden. Das Wetter soll oben besser sein.

So ist es dann auch. Den ganzen Tag begleitet mich der Sonnenschein. Ich ziehe sogar meine alten Handschuhe an, da es mir zu warm ist. Irgendwann muss ich dann aber doch wieder wechseln.

Ich besichtige noch Avasaxa, ein Hügel mit einer super Aussicht über das Tornio Tal und Lappland. Gestern hätte ich hier nichts gesehen...

Entlang des Tornio Flusses geht es immer weiter gehen Norden. Eine wunderschöne Nebenstrasse führt mich nach Kolari. Dann gehts nach Akaslompolo. Ich war vor ein paar Jahren schon einmal da mit Beate und Sam und Tina. Damals im Winter. Jetzt möchte ich schauen wie es im Sommer ausschaut.

Die Anfahrt ist schon sehr schön. Die Landschaft ist wieder etwas anders als bisher. Die Strasse ist vorallem am Ende wie geschaffen zum Motorrad fahren. Der Yllias, der Skiberg, ist nicht wirklich ein schöner Anblick.

Im Dorf selbst kenne ich mich aus als wäre ich nie weg gewesen. Ich steuere zielstrebig auf unser ehemaliges Blockhaus zu. Als ich hochfahre, treffe ich vor der Haustür auf Pertti, unseren Vermieter. Wir freuen ums beide über das Wiedersehen. Pertti lädt mich ein bei ihm zu übernachten. Dankbar nehme ich an.

Wir machen einen langen Spaziergang um den See und reden und diskutieren bis in den späten Abend hinein.

Danke für deine Gastfreundschaft!
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22. August: Ein paar Sachen organisieren

Heute habe ich mal Zeit ein paar Sachen zu organisieren. Ich brauche jetzt wirklich dringend ein Paar gute Schuhe. Tornio bietet sich als Einkaufsort an. Schnell werde ich auch ans richtige Toeff Geschäft verwiesen. Hier finde ich auch den Schuh der mich hoffentlich noch lange trocken hält. Ich denke es war eine gute Wahl - Sidi.

In der Stadt bekomme ich per Zufall noch eine Militärparade mit. Irgedwas ähnliches wie eine RS ist zu Ende. Der Fuhrpark hat einige schöne Stücke drunter.

Essen tue ich heute auf Anraten von Thomas bei ABC. Ich nehm das Menu, nachdem ich gestern in Schweden so gut damit gefahren bin. Auch hier wieder: verhungern werde ich in Finnland nicht.

Jurt's machen heute Nacht fliegenden Wechsel. Thomas und Nina gehen und die Eltern kommen. Ja, hier könnte ich es auch aushalten!

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21. August: Überraschung am Wegesrand

Die Nacht im Zelt war nicht schlecht, jedoch habe ich auch schon besser geschlafen. Die Straße an welcher ich campiert habe, war doch ziemlich stark befahren.

Ich fahre weiter nach Osten. Mein Ziel ist heute bei Jurt's in Finnland anzukommen, wo ich dann hoffentlich endlich meine Fahrzeugpapiere bekomme.

Die Landschaft ist schön. Leider beginnt es wieder zu Regnen als ich gerade bei einem Traktor Museum bin. Auf einer Wiese stehen massenweise alte Traktoren herum. Das ist das Museum, das nördlichste Traktormuseum der Welt.

Vor der Grenze habe ich Hunger. Ich möchte etwas Einheimisches essen.
Ich folge einem Schild "Lunch". Bin ich da richtig? Ich stehe vor einem ziemlich heruntergekommenem Wohnblock. Egal, es ist kalt und ich habe Hunger. Drinnen stellt sich heraus dass es eine Art Kantine ist. Man bezahlt einmal und kann nehmen soviel man will. Genau das Richtige für mich! Das Essen ist wirklich sensationell gut.

Mit vollem Bauch rufe ich dann bei Thomas an. Mein Navi sagt dass ich kurz nach 2 ankomme. Jetzt ist aber erst halb eins und es sind nicht einmal 50 Kilometer. Komisch.

Ich fahre über die Grenze, die auch wieder keine wirkliche Grenze ist. Aha, Finnland ist eine Stunde voraus! Jetzt ist der Fünfer gefallen.

Ich bin dann schnell in Karunki, wo wirvuns treffen. Wir fahren dann noch etwas außerhalb zu ihrer Hütte. Sehr schön am Fluss, mitten im Wald gelegen. Wir grillieren und reden ziemlich viel über Reisen usw.

Der Ausweis ist immer noch nicht angekommen, dabei ist er schon eine Woche unterwegs. Das macht mir für einen Moment noch etwas Kopfzerbrechen...

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20. August: Lappland Stimmung kommt auf

Gut erholt verlasse in Soendjarden. Eine warme Hütte und ein feines Essen mit netten Leuten haben Wunder bewirkt. Seit Tagen starte ich wiedermal nicht im Regenkombi. Kurze Zeit später muss ich dann aber doch wieder rein. Wäre zu schön gewesen!

Schon gestern, einige Kilometer vor Soendjarden, habe ich für mich gedacht: hier gefällt es mir langsam. Bisher spürte ich noch nicht die grosse Freiheit wie ich es mir erwartet hatte. Seit gestern bin ich in schwedische Lappland.

Der Weg führt mich gegen Osten, Finnland zu. In Pitea probiere ich zum erstenmal den von Rico so hochgelobten MAX Burgerladen. Vom Konzept haargenau das gleiche wie McDonalds. Das Essen ist aber wirklich besser.

Über Lulea gelange ich nach Boden. Etwas außerhalb übernachte ich wieder einmal im Zelt. Bis ich den Platz jedoch gefunden hatte, verging einige Zeit der Suche...

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19. August: Schotterausflug mit Happyend

Morgens früh um 6.45 muss ich heute aufbrechen da Sofie um 7 Uhr arbeiten muss. So früh war ich noch nie unterwegs.

Als ich losfahre ist das Wetter noch einigermassen gut, d.h. es regnet noch nicht...

Mein Ziel sind heute die Auswanderer aus "Auf und Davon". Da ich genügend Zeit habe, stelle ich das GPS wieder auf meine Lieblingsfunktion um: kürzester Weg.
Recht bald befinde ich mich dann auch weit abseits der E45. Schönste Schotterstrassen. Es wird immer spektakulärer zum Fahren. Der Weg wird immer schmaler. Dann beginnt es wieder zu Regnen. Jetzt wird zusätzlich auch noch schmierig. Einmal kann ich einen Abflug mit viel Glück verhindern. Können war da nicht mehr viel dabei...

Irgendwann soll ich dann laut GPS rechtsabbiegen. Was? Der Weg ist nur noch eine Schleipfspur vom Holzruecken. Ich schau mir das mal lieber zu Fuss an. Schon nach wenigen Metern verschwindet die "Strasse" komplett - in einem Fluss!
Nein,soviel möchte ich dann doch nicht wagen. Also zurück und irgendwie einen Weg auf die Hauptstrasse finden. Mittlerweile ist wieder Dauerregen angesagt und ich muss mich extrem konzentrieren um im Sattel zu bleiben.
Nach unzähligen Kilometern komme ich wieder auf eine Asphaltstraße. Ich juble laut. Heute habe ich definitiv genug Offroad...

Der Regen ist nicht mehr ganz so hartnäckig wie gestern. Ab und zu gibt es sogar eine Lücke mit Sonnenschein am Himmel. Meine Handschuhe und die Motorradstiefel machen mir zu schaffen. Alles nass...
In einem größeren Dorf wo ich wiedermal Tanken muss, frage ich nach einem Schneetoeff Geschäft. Die müssen doch sicher etwas Warmes haben. Ich finde dann auch ein paar gute, warme Handschuhe. Relativ günstig waren sie auch. Schuhe hat es leider keine. Das muss noch warten. Doch die warmen Finger waren schon mal ein tolles Gefühl!
Irgendwann sehe ich dann die Schweizerflagge und biege rechts ab. Mein Entschluss ist während dem Tag gereift: ich nehme eine Hütte.
Ist ist relativ wenig los und ich bekomme auch rasch meine Hütte mit Heizung. Endlich mal alles trocknen. Ich stelle sogar das Zelt in der Hütte drin auf, damit es endlich wieder einmal trocken wird. Zum Glück sieht das keiner...

Bei einem Spaziergang treffe ich dann noch Kerstin umd Thomas. Sie aus der Bodenseeregion, er aus Basel. Sie sind mit dem VW Bus unterwegs und waren zuvor in Norwegen. Wir verstehen uns gut und essen im Restaurant "Znacht". Elch-Wok. Ein sehr schöner Abschluss des Tages!

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Freitag, 22. August 2014

18. August: Regen, Kälte und erstes Couchsurfing

Heute war der härteste Tag auf dem Motorrad. Es regnete ununterbrochen durch. Ich machte noch einen Abstecher auf eine Schotterstrasse. Der "kürzeste" Weg führt mich vor eine imaginäre Brücke. Nein, da pass ich. Den Weg zurück auf eine richtige, geteerte Strasse muss ich mir lange suchen und richtig erkämpfen. Ich juble richtig als och wieder Teer unter den Reifen habe.
Am Abend habe ich wenigstens keine Sorgen wegen der Übernachtung. Gestern b er kam ich eine Zusage von Sofie dass ich bei ihr Übernachten kann.
Sie zeigt mir dann noch Ostersund. Auch das wieder eine Langlauf Hochburg. Hoffe ich kann Couchsurfing noch ein paarmal nutzen. Es ist toll Abend einen warmen Platz zu haben und von Einheimischen direkt Infos zum Ort zu bekommen.

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17. August: Norwegen und Regen

Der Regen hat leider am Morgen nicht aufgehört. So.bleibt mir nichts anderes übrig als in den sauren Apfel zu beissen und loszufahren.
Ich fahre zuerst auf der Norwegischen Seite der Grenze nach gehen Norden. E wäre wunderschön, wenn da nicht der Dauerregen wäre...
In Richtung Schweden kommen mir massenweise Autos mit Bikes entgegen. Irgendwo muss ein Marathon gewesen sein.
In Torsby stosse ich dann auf einen Langlauftunnel. Ich schau kurz rein. Davor steht ein riesiger Sattelschlepper der schwedischen Langlaufnati. Schon wahnsinn wieviele Langläufer da ein und aus gehen.
Ich stürze mich wieder in den Regen und fahre bis Mora. Lust auf eine weitere Nacht im Zelt habe ich nicht mehr.
On Mora sehe ich dann auch welches Bikerennen stattgefunden hat: Vadaloppet, die Bikeversion des Vasalaufes.
Ich übernachte in einem Hostel. Mit fast 60 Fr. ziemlich teuer...

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Mittwoch, 20. August 2014

16. August: Autoschrottplatz im Wald

Ein Highlight steht heute für mich an. An der Grenze zu Norwegen gibt es einen Schrottplatz mitten im Wald. Angeblich sollen da mehrere 100 Autos stehen. Ich fahre also quer durch Schweden. Ein brutales Gewitter kann ich uum Glück unter einem Vordach verbringen. Dann geht's über eine Schotterstrasse nach Süden. Und da ist er. WAHNSINN! Soviele Autos hätte ich nicht erwartet. Ich brauche Stunden um alles zu erkunden umd Fotos zu machen. Sogar den Akku muss ich wechseln...
Gegen Abend fahr ich dann noch ein Stück. Plötzlich bin ich in Norwegen. Ich hänge die Hängematte in einem Schießstand auf. Mitten im Wald. In der Nacht regnets wieder heftig.
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15. August: mir gefällts in Südschweden

Gestern fuhr ich durch Dänemark, an Kopenhagen vorbei und dann mit einer weiteren Fähre hinüber nach Schweden. Die Funktion "kürzester Weg" führt mich immer wieder auf die tollsten Waldwege.
Heute hane ich noch das Husqvarna Museum besichtigt. Ich ziehe meinen Besuch sehr on die Länge, denn es tegnet mittlerweile. Ich treffe noch einen Sachsen, der auch mit dem Motorrad am Nordkapp war. Er mag nicht mehr. Nur noch Heim. Und dies nach zwei Wochen bei schönstem Wetter.
Ich fahre weiter nach Norden und übernachte auf einem Gratis Gelände wo auch viele Schweden stehen

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14. August: Erster Fuss auf Skandinavien

Am Morgen packe ich meine Sachen zusammen und fahre mit der Fähre nach Dänemark. Eigentlich dachte ich es gehe direkt nach Schweden. Egal, ein Land mehr.
Gestern Abend hatte ich noch einen kurzen Schockmoment. Mir wurde schlagartig klar, dass mein Fahrzeugausweis und die Versicherungskarte noch zuhause auf dem Bürotisch liegt...

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13. August: Hatz durch Deutschland

Die Deutsche Autobahn mit dem Motorrad - der Horror. Nie wieder! Staus ohne Ende. Nun, gegen A
bend bin ich endlich im Norden, auf Fehmarn angekommen. Hinter einem Stall finde ich auch wieder einen super Schlafplatz. Campieren ist problemlos, wenn irgendwo ein Bauer ist. Morgen gehts mit der Fähre nach Dänemark.
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Montag, 11. August 2014

11. August 2014, Fuchsenwinkel

Momentan bin ich gerade noch am Packen und die letzten Vorbereitungen machen, wie z.B. das Einrichten dieses Blogs. Morgen Dienstag 12. August sollte es dann losgehen. Ob links oder rechts weiss ich noch nicht. Mal schauen wie das Wetter ist. Ich hoffe ich komme mit wenig Regen ein erstes Stück weit. Ziel wäre immer noch über die Osteuropäischen Staaten nach Norden zu fahren und dann nach Russland rein, um über St. Petersburg nach Murmansk zu gelangen. Leider läuft mein Visum für Russland schon seit einigen Tagen und es ist nur bis zum 7. September gültig. Mal sehen...